Where’s the real ladiez?!!
“Meinst auch du, dass Solidarität zwischen Frauen ein super Gefühl ist?”, fragt ein Plakat in der Budapester Innenstadt: “Dann komm zum Ladyfest.” Die VancouverianerInnen bringen es noch exakter auf den Punkt: “Fuck your Gender!”, werben sie. Und genau das haben wir vor.
Zum ersten Mal im Jahr 2000 in Olympia/Washington organisiert, ist die Ladyfest-Idee mittlerweile zur Bewegung geworden. Wo das Auge heute hinschaut, sieht es Ladiez. In Jakarta, Warschau, Vancouver und Leipzig, in Timsioara, Houston, Budapest und Newcastle upon Tyne – und in Wien: zum dritten Mal findet das Ladyfest heuer statt – vom 16. bis zum 20. Mai.
“Meinst auch du, dass Solidarität zwischen Frauen ein super Gefühl ist?”, fragt ein Plakat in der Budapester Innenstadt: “Dann komm zum Ladyfest.” Die VancouverianerInnen bringen es noch exakter auf den Punkt: “Fuck your Gender!”, werben sie. Und genau das haben wir vor.
Die Transgender/Lesben/Frauen, die vor sieben Jahren in Nordamerika das Ladyfest begründet haben, wollten vor allem eines: ein Festival organisieren und feiern, das für eine radikal feministische Kultur Raum schafft , die sich nicht mehr einpassen lässt in eine vom Markt längst übernommenen Grrls-Identität. Wir sind nicht putzig, wir sind queer! Wenn hier welche Kategorien für unsere Identitäten bestimmen, dann sind das wir.
So löst die Lady das Grrl ab. Und will sich als Persiflage auf die bürgerlichen Damen verstanden wissen, die nicht rausgehen, nicht laut sind, keinen Raum einnehmen. Das Motto der 90er Jahre Riot Grrls gilt weiterhin: Don't fall in love with the guitarist, be the guitarist.
Am Ladyfest soll geworkshopt, musiziert, getanzt, diskutiert, gegessen und demonstriert werden. Eine feminstische, queere Kultur zu erarbeiten, das bedeutet: auf der Bühne stehen und emanzipative Musik machen, doch es bedeutet auch, sich Inhalte und Praxis anzueignen, die erst in unserer Sprache formuliert werden müssen. Programmieren lernen, Radio machen, sich mit antifaschistischen Theorien auseinandersetzen, all das kann emanzipatorisch, kann feministisch sein, wenn der Kontext stimmt.
Den Kontext will das Ladyfest für alle herstellen, die es spannend finden, dentitäten in Frage zu stellen. Are you a man or a woman? The answer is no.
Offen zu sein bedeutet jedoch nicht, ohne Exklusivitäten auskommen zu wollen: es gibt im Gegenteil eine dezidierte Ausschlusspolitik gegenüber Sexismen, Rassismen und Nationalismen. Nicht zuletzt soll das Ladyfest ja auch Raum herstellen, der Utopien einer ladyfesten Gesellschaft für den Ernstfall erproben lässt. Ein Sich-Bewegen abseits von Transphobie und Heteranormativität, mit einem ironischen Blick auf die eigenen identitären Schubladen schulen. Und ein Netzwerk von Ladyfests herstellen, das feministische Kultur zur Alltäglichkeit anwachsen lässt.
Das heißt auch: das Ladyfest ist nicht nur ein Event, es ist work in progress, es ist Bewegung. Mitmachen erwünscht!
Also dann – fuck your gender and go ladyfest!
Infobox
Ladyfest Wien 16.-20.Mai 2007
4 ½ Tage und Nächte Workshops, Konzerte, Diskussionen, Filme, Musik, Essen, Raum nehmen, Demonstrieren.
where’s the ladiez? Queer Beisl EKH Tüwi kETE MFU WerkzeugH auf der Straße im Kopf. Watch out for more info!
Programm, Infos, Planung, öffentliche Plenumstermine: #
Ladyfests in ganz Europa: www.ladyfesteurope.org
Ladyfest Archiv: http://ladyfest.org/index.html
Ladyfest Wels: am 30. April im Schlosshof Wels
Nächste Solifeste: 24.2. Marea Alta, 23.3. Rhiz